Veranstaltungsort: Universität Hamburg, Überseering 35 (R. 08026) Veranstaltungstag: Freitag, den 15. Juli 2022 Format: ausschließlich in Präsenz Organisation: Sebastian Holtzhauer (Hamburg), Anabel Recker (Braunschweig),Sarah Rose (Hamburg)
Programm
ab 9.30 Uhr: Anreise, Empfang
10.00 – 11.00 Uhr : Miriam Geißmar (Braunschweig): Erzählte Identitäten in Heinrichs von Veldeke ‚Eneasroman‘
11.00 – 12.00 Uhr: Chong Ji (Göttingen): „nu gap der liehte mâne / durch diu wolken sînen glast“. Aufbruch und Abbruch beim Mondschein in Konrads von Würzburg ‚Partonopier und Meliur‘
12.00 – 13.00 Uhr: Mittagspause (Mensa)
13.00 – 14.00 Uhr: Besprechung und Organisation ‚[(Post)Doc]Netzwerk Nord‘
14.00 – 15.00 Uhr: Madita Tambor (Magdeburg): Inszenierungen von Haut in der deutschsprachigen Literatur des Hoch- und Spätmittelalters
15.00 – 16.00 Uhr: Anna-Lena Heckel (Göttingen): Überlegungen zum Geheimnis in Ortolfs von Baierland ‚Arzneibuch‘
16.00 – 16.30 Uhr: Kaffeepause
16.30 – 17.30 Uhr: Natalie Fritz (Braunschweig): Parzival 2.0 – Gamification in der mediävistischen Hochschullehre
Die neue Homepage des Verbunds Mittelaltergermanistik Nord (MGN) ist nun online. Unter https://mgn.uol.de/ sind ab sofort alle wichtigen Informationen für die Mitglieder des Verbunds so wie für Interessierte zu finden.
Der Verbund Mittelaltergermanistik Nord bringt Vertreter*innen der germanistischen Mediävistik aus allen norddeutschen Bundesländern zusammen. Ziel ist es, Kooperationsmöglichkeiten auf den Gebieten der Forschung, der Lehre und der Nachwuchsförderung auszuloten und strategische Überlegungen zum Verhältnis von Universität und Schule aus der Fachperspektive zu entwickeln. Seit 2016 finden jährliche Verbundtreffen statt.
Januar 20, 2020 / Sebastian Holtzhauer / Kommentare deaktiviert für Tagung „‚Erforscht wird alles, was erzählt‘? Erzählforschung aus mediävistischer Perspektive“, 20. und 21. Februar (Braunschweig)
Ort: Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte, Hörsaal im EG, Fallersleber-Tor-Wall 23, 38100 Braunschweig
Mit
der Erzählforschung hat die germanistische Mediävistik in den letzten Jahren
einen eigenen Begriff geprägt, der sich von der allzu strukturalistischen
Narratologie abzugrenzen wünscht. Ursprünglich stammt der Begriff aus der
volkskundlichen Erzählforschung (bspw. den Arbeiten von Vladimir Propp zur
Morphologie von Märchen), soll aber stärker inklusiv gebraucht werden:
„Erforscht wird alles, was erzählt“ (von Contzen 2018). An dieser
Begriffsprägung orientieren sich auch die von Albrecht Hausmann und Anja Becker
seit 2018 online herausgegebenen „Beiträge zur mediävistischen
Erzählforschung“. In der letzten Dekade sind viele Beiträge erschienen, die
sich mit den Texten, Termini und Theorien der Erzählforschung aus einer spezifisch
‚historisch-synchronen‘ (von Contzen 2018) Perspektive befassen.
Die 2. Tagung des [PostDoc] Netzwerk Nord im Verbund Mittelaltergermanistik Nord (MGN) möchte sich diesen aktuellen Ansätzen zur Erzählforschung widmen.
Um Anmeldung für die
Tagung wird bis zum 10. Februar 2020
gebeten an:
Die Tagung
findet mit freundlicher Unterstützung des Instituts für Germanistik der TU
Braunschweig (Lehrstuhl Prof. Dr. Regina Toepfer) statt. Es fällt keine Tagungsgebühr an.
Sebastian
Holtzhauer (Uni Osnabrück/Uni Augsburg), Nadine Lordick (TU Braunschweig),
Jeremias Othman (TU Braunschweig), Anabel Recker (Uni Göttingen), Sarah
Katharina Rose (Uni Hamburg)
Tagungsprogramm
Donnerstag, 20.
Februar 2020
ab 14.30 Uhr
Ankunft
15.00–15.15 Uhr
Begrüßung
15.15–16.00 Uhr
Martin Sebastian Hammer (Oldenburg/Wuppertal):Histoire, discours – narration. Zur (vergessenen) Ternarität des
Genetteschen Modells
und deren mediävistischer Relevanz
Moderation: Sebastian
Holtzhauer (Osnabrück/Augsburg)
16.00–16.45 Uhr
Anabel Recker (Göttingen):Stimme und Modus im ‚Meleranz‘ des
Pleier
Moderation: Sebastian
Holtzhauer (Osnabrück/Augsburg)
16.45–17.00 Uhr
Pause
17.00–17.45 Uhr
Julika Moos (Göttingen):Tratschtanten und Schwindler.
Unzuverlässiges Erzählen im höfischen Roman?
Moderation: Sebastian Holtzhauer
(Osnabrück/Augsburg)
19.30 Uhr
Gemeinsames Abendessen im ,Sultana‘
Freitag, 21. Februar
2020
9.00–09.45 Uhr
Nadine
Lordick (Braunschweig):Aller Heiligkeit Ursprung: Maria
im ‚Passional‘
Moderation: Sarah Katharina Rose (Hamburg)
09.45–10.30 Uhr
Mareike von
Müller (Göttingen):Überwindungsfiguren. Techniken des
Anerzählens gegen narrative Sinnstrukturen im ‚Ötenbacher Schwesternbuch‘
Moderation: Sarah Katharina Rose (Hamburg)
10.30–11.00 Uhr
Pause
11.00–11:45 Uhr
Hannah Rieger
(Kiel):Zum Teufel
mit der Rhetorik. Zu den ‚Teufelsprozessen‘ und zum ‚Reynke de Vos‘ (1498)
unter dem Blickwinkel von Gert Hübners ‚praxeologischer Narratologie‘
Moderation: Sarah Katharina Rose (Hamburg)
11.45–12.30 Uhr
Zusammenführende
Diskussion: „Erforscht wird alles, was erzählt“?
Moderation: Anabel Recker (Göttingen)
12.30–13.15 Uhr
Pause
13.15–14.00 Uhr
Jeremias Othman (Braunschweig):Workshop mit
Diskussion: Mediävistik in der Schule
Der Besuch in der Bibliothek der Hansestadt Lübeck förderte kürzlich einige neue Zeugnisse zum Heiligen Brandan zutage. In drei Heiligenkalendern aus dem 15. Jahrhundert fand sich sein Festtag (siehe die Bilder weiter unten), und im Missale Lubicense (1486), das auch als Digitalisat online steht (Exemplar I.-K. 877 der Bibliothek der Hansestadt Lübeck), ist eine lateinische Brandan-Messe verzeichnet.
Welche literarhistorischen Implikationen mit seiner Verehrung in Lübeck in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts verbunden sind, ist demnächst in einem Aufsatz von Sebastian Holtzhauer im Tagungsband zur Tagung „Artus in Stade. Prozesse der Konstruktion und Transformation regionaler Identität im norddeutschen Raum“, die vom 31. Mai bis 2. Juni 2018 im Kloster Wöltingerode stattfand und vom Verbund Mittelaltergermanistik Nord (MGN) organisiert wurde, nachzulesen. Der Titel des Beitrags lautet: „Die mittelniederdeutschen Brandaniana. Eine überlieferungs-, text- und kulturgeschichtliche Untersuchung zum Hl. Brandan und seinen Zeugnissen im norddeutschen Raum des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit“.
Februar 23, 2019 / Sebastian Holtzhauer / Kommentare deaktiviert für Tagung „Text und Kontext – Text als Kontext. Mittelalterliche Handschriften als Basisgröße einer mediävistischen Literaturwissenschaft“, 25. März 2019 (Osnabrück)
Ort: Raum 41/218 an der Universität Osnabrück, Institut für Germanistik (IfG), Neuer Graben 40, 49074 Osnabrück
Die spezifisch mediale und
materiale Alterität der mittelalterlichen Literatur, die uns in Handschriften
begegnet, kann in einem weiteren Sinne sowohl als Bestandteil einer
mittelalterlichen Kultur als auch als Möglichkeit, diese Kultur zu
rekonstruieren, gelten. Der Gedanke, einen mittelalterlichen Codex holistisch
zu betrachten, egal ob Sammelhandschrift oder zusammengesetzte Handschrift, ist
aus mehreren Gründen naheliegend. Die Texte, die insbesondere in
Sammelhandschriften zusammengetragen wurden, umfassen nicht selten ein
poetisches, theologisches, fachliterarisches oder sonstiges Programm oder
Konzept. Dem zunehmend vehementen Ruf innerhalb der germanistischen
Mediävistik, diese und andere Codices in ihrer Gesamtheit zu betrachten und
daraus Rückschlüsse auf einen einzelnen Text zu ziehen, folgen inzwischen immer
mehr ForscherInnen. Kaum jemand positioniert sich noch offen gegen die
überlieferungsgeschichtliche Methode oder die New Philology bzw. Material
Philology. Doch ein grundlegender „turn“ innerhalb des Faches, der sich vor
allem in der Praxis niederschlagen müsste, ist immer noch nicht in Sicht.
Dabei ist nicht unerheblich, ob
ein Text in einer Einzelhandschrift oder in einer Sammelhandschrift, das heißt,
von anderen Texten umgeben, überliefert wird. Liegt der Sammelhandschrift ein
übergeordnetes Thema oder Konzept zugrunde, können die Texte auf bestimmte Art
und Weise aneinander angeglichen werden, etwa durch ein gemeinsames Layout oder
codexübergreifendes Bildprogramm, sie können auf der textuellen sowie
textgliedernden Ebene aber auch so abgeändert werden, dass inhaltliche Bezüge
deutlicher herausgestellt werden und sich eine bestimmte intendierte Lesart für
die handschriftliche Kompilation als Gesamtes ergibt. Die Zusammenstellung mit
anderen Texten versetzt einen Text in einen je neuen Kontext und kann ihm eine
andere Sinnakzentuierung verleihen, die nicht sichtbar würde, wenn man ihn nur
als Einzeltext betrachtete. Das Format und die Ausstattung sowie die
verwendeten Materialien eines Codex können Anhaltspunkte dafür geben, wie er
gebraucht und von wem er (vor)gelesen wurde, was gerade aus kulturhistorischer
Sicht von immenser Bedeutung ist. Aus mediengeschichtlichem Blickwinkel rückt
zunehmend auch die Epoche des Übergangs von der Handschrift zum Druck in den
Mittelpunkt und damit drängen sich Fragen nach veränderten Arten der
Retextualisierung, aber auch neuen medientechnischen Bedingungen dieser
Retextualisierungsarten in den Vordergrund, etwa der Umstellung von manueller
auf serielle Produktion. In einem weiteren Sinne können auch Gebrauchsspuren späterer
Nutzer (Unter- und Durchstreichungen, Kommentare im Schriftblock wie in den Marginalien
etc.) wichtige Hinweise zur Wahrnehmung des Textes und dem Umgang mit ihm in seiner
vorliegenden Materialisierung liefern. In einer Literaturwissenschaft, die sich
zur Kulturwissenschaft hin öffnet, können Fragen nach der Schichtung und Funktion
von Nutzerspuren durchaus neue Erkenntnisse bringen.
Die Tagung des [postDoc]-Netzwerk Nord, dem Nachwuchsnetzwerk des Verbunds Mittelaltergermanistik Nord, bietet den Teilnehmenden durch Vorträge und einen Workshop die Möglichkeit, Handschriften in ihrer materiellen Bedingtheit als unikale „Textur“ und spezifisch kulturelle Ausdrucksform zu verstehen und zu interpretieren. Gemeinsam sollen die Möglichkeiten und Chancen einer auf den Codex gerichteten mediävistischen Literaturwissenschaft diskutiert werden.
Um Anmeldung wird bis zum 28.
Februar 2019 gebeten an: sebastian.holtzhauer@uni-osnabrueck.de
(Wir bitten bei Interesse zwecks Reservierung um eine Anmeldung für das
Mittagessen, dessen Kosten selbst getragen werden müssten, sowie gegebenenfalls
um Themen, die im Rahmen des Workshops behandelt werden könnten). Eine
Tagungsgebühr fällt nicht an.
Sebastian
Holtzhauer (Universität Osnabrück), Nadine Lordick (TU Braunschweig), Jeremias
Othman (TU Braunschweig), den 11.02.2019
Programm
Montag, 25. März 2019,
Universität Osnabrück (R. 41/218)
ab 9.00 Uhr
Anmeldung im Tagungsraum Uni Osnabrück (R. 41/218)
Manuel Hoder (Braunschweig): Text, Kotext und Kontext. Wechselwirkungen in der Überlieferungsgemeinschaft von Ortnit und Wolfdietrich
Sebastian Holtzhauer (Moderation)
11.00–11.15 Uhr Kaffeepause
11.15–12.00 Uhr
Annkathrin Koppers (Braunschweig): Zwischen Wertevermittlung, Gesellschaftsallegorie und Spielbegeisterung – die Wiener Handschrift 3049
Sebastian Holtzhauer (Moderation)
12.00–12.45 Uhr
Anabel Recker (Göttingen): Meisterliederhandschriften des 15. Jahrhunderts. Überlegungen zum Verhältnis der Wiltener Liederhandschrift und der Kolmarer Liederhandschrift
Jeremias Othman (Braunschweig): Die Frau im rituellen Kontext narrativer Texte Hartmanns von Aue: Zu ritualtheoretischen Ansätzen im Spiegel der Weiblichkeit
Nadine Lordick (Moderation)
14.45–15.30 Uhr
Sebastian Holtzhauer (Osnabrück/Augsburg): Theoretische und praktische Probleme bei der literaturwissenschaftlichen Arbeit mit mittelalterlichen Handschriften – ein Werkstattbericht
Jeremias
Othman (Moderation)
15.30–16.00
Uhr Kaffeepause
16.00–17.30 Uhr
Workshop
17.30–18.00 Uhr
Abschlussdiskussion
Jeremias Othman (Moderation)
ca. 18.00 Uhr
Verabschiedung der TagungsteilnehmerInnen und Abreise