Ort: Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte, Hörsaal im EG, Fallersleber-Tor-Wall 23, 38100 Braunschweig
Mit der Erzählforschung hat die germanistische Mediävistik in den letzten Jahren einen eigenen Begriff geprägt, der sich von der allzu strukturalistischen Narratologie abzugrenzen wünscht. Ursprünglich stammt der Begriff aus der volkskundlichen Erzählforschung (bspw. den Arbeiten von Vladimir Propp zur Morphologie von Märchen), soll aber stärker inklusiv gebraucht werden: „Erforscht wird alles, was erzählt“ (von Contzen 2018). An dieser Begriffsprägung orientieren sich auch die von Albrecht Hausmann und Anja Becker seit 2018 online herausgegebenen „Beiträge zur mediävistischen Erzählforschung“. In der letzten Dekade sind viele Beiträge erschienen, die sich mit den Texten, Termini und Theorien der Erzählforschung aus einer spezifisch ‚historisch-synchronen‘ (von Contzen 2018) Perspektive befassen.
Die 2. Tagung des [PostDoc] Netzwerk Nord im Verbund Mittelaltergermanistik Nord (MGN) möchte sich diesen aktuellen Ansätzen zur Erzählforschung widmen.
Um Anmeldung für die Tagung wird bis zum 10. Februar 2020 gebeten an:
n.lordick@tu-braunschweig.de (Nadine Lordick)
Die Tagung findet mit freundlicher Unterstützung des Instituts für Germanistik der TU Braunschweig (Lehrstuhl Prof. Dr. Regina Toepfer) statt. Es fällt keine Tagungsgebühr an.
Sebastian Holtzhauer (Uni Osnabrück/Uni Augsburg), Nadine Lordick (TU Braunschweig), Jeremias Othman (TU Braunschweig), Anabel Recker (Uni Göttingen), Sarah Katharina Rose (Uni Hamburg)
Tagungsprogramm
Donnerstag, 20. Februar 2020
ab 14.30 Uhr
Ankunft
15.00–15.15 Uhr
Begrüßung
15.15–16.00 Uhr
Martin Sebastian Hammer (Oldenburg/Wuppertal):Histoire, discours – narration. Zur (vergessenen) Ternarität des Genetteschen Modells und deren mediävistischer Relevanz
Moderation: Sebastian Holtzhauer (Osnabrück/Augsburg)
16.00–16.45 Uhr
Anabel Recker (Göttingen):Stimme und Modus im ‚Meleranz‘ des Pleier
Moderation: Sebastian Holtzhauer (Osnabrück/Augsburg)
16.45–17.00 Uhr
Pause
17.00–17.45 Uhr
Julika Moos (Göttingen):Tratschtanten und Schwindler. Unzuverlässiges Erzählen im höfischen Roman?
Moderation: Sebastian Holtzhauer (Osnabrück/Augsburg)
19.30 Uhr
Gemeinsames Abendessen im ,Sultana‘
Freitag, 21. Februar 2020
9.00–09.45 Uhr
Nadine Lordick (Braunschweig):Aller Heiligkeit Ursprung: Maria im ‚Passional‘
Moderation: Sarah Katharina Rose (Hamburg)
09.45–10.30 Uhr
Mareike von Müller (Göttingen):Überwindungsfiguren. Techniken des Anerzählens gegen narrative Sinnstrukturen im ‚Ötenbacher Schwesternbuch‘
Moderation: Sarah Katharina Rose (Hamburg)
10.30–11.00 Uhr
Pause
11.00–11:45 Uhr
Hannah Rieger (Kiel): Zum Teufel mit der Rhetorik. Zu den ‚Teufelsprozessen‘ und zum ‚Reynke de Vos‘ (1498) unter dem Blickwinkel von Gert Hübners ‚praxeologischer Narratologie‘
Moderation: Sarah Katharina Rose (Hamburg)
11.45–12.30 Uhr
Zusammenführende Diskussion: „Erforscht wird alles, was erzählt“?
Moderation: Anabel Recker (Göttingen)
12.30–13.15 Uhr
Pause
13.15–14.00 Uhr
Jeremias Othman (Braunschweig):Workshop mit Diskussion: Mediävistik in der Schule
Moderation: Nadine Lordick (Braunschweig)
14.00–14.30 Uhr
Planung der nächsten Tagung und Verabschiedung

